Zum Inhalte springen

„Mission erfüllt“ - Der Abiball 2024 des MSG

Der Abitur-Jahrgang 2024 des Martin-Schleyer-Gymnasiums Lauda hatte mit „Abi 007 – Mission erfüllt“ ein beliebtes Abimotto gewählt und damit viele Möglichkeiten für die Dekoration der Festhalle. In Anspielung auf den Superagenten 007, James Bond, lagen beispielsweise Casino Chips, Spielkarten und Zielscheiben auf den Tischen. Sogar die Garderobe der 52 Doppel-Null-Agenten hätte jedem James-Bond-Thriller Ehre gemacht, wie auch die gelungene Moderation des Abends durch die beiden Schülersprecher Aurelia Böhner und Leo Hofmann.

Zum Einzug der 52 AbiturientInnen alias AgentInnen spielte die Bigband unter der Leitung von Klaus Weiland schwungvoll das bekannte James Bond Theme. Sie spielte nach langer, pandemiebedingter Pause wieder zum ersten Mal, was sehr goutiert wurde. In seiner Begrüßung aller Anwesenden betonte der Schulleiter Dr. Gernert die großartige Leistung des Abijahrgangs 2024: ein hervorragender Gesamtschnitt von 2,1 und viermal ein Abischnitt von 1,0. Daran hätten die Eltern, aber auch alle KollegInnen, die schon vor der Kursstufe gezielt auf das Abitur vorbereitet hätten, großen Anteil. Namentlich nannte er die Oberstufenberaterinnen Frau Rohe und Frau Krebs, Herrn Müller und Herrn Hamann im Rektorat sowie die „guten Geister“ im Sekretariat, Frau Ditter und Frau Volenter.  In einer Zeit ständig wachsender Anforderungen und Wünsche hätte sich das MSG bisher stets auf die Stadt als Schulträger verlassen können. So konnten etwa iPad-Klassen realisiert werden und das Dach, sozusagen die Hardware, wurde erfolgreich saniert. Die umfangreiche Sanierung des gesamten Schulgebäudes stehe jetzt allerdings noch aus.

Als Mr. Q des Abends, zuständig für Ausstattung und Sicherheit, wurde dementsprechend Bürgermeister Dr. Braun angekündigt. In seinem Grußwort betonte er die Bedeutung des Abiturs, die vielen Möglichkeiten, die sich den AbiturientInnen eröffnen würden, beruflich wie persönlich, sei doch das Abitur „mehr Startschuss denn Zieleinlauf“. Selbstverständlich dürften sie jetzt erst einmal den Erfolg, die große Freiheit, genießen. Zur „Teilhabe am öffentlichen Leben“, zur „Bürgerlichkeit als Lebensform“ (J. Fest) gehöre dann aber „nicht nur der Berufs- und Bildungsweg, sondern auch das Ehrenamt“, gesellschaftliches Engagement, das heute dringend gebraucht werde als „eine wahrhaft bürgerliche Gegenbewegung zum aktuellen gesellschaftlichen Trend der Abkopplung in eigene selbst-referentielle Blasen“. „Es geht um Ihre Zukunft“, die Sie „nicht jenen überlassen“ sollten, „welche Freiheit, Recht und Wahrheit demontieren wollen“.

Als „Meister seines Fachs“, der sich zum Nutzen der Schule in deren Netzwerke „einhacke“, um kleinste Fehler aufzudecken, richtete der Elternbeiratsvorsitzende Herr Götzke Grußworte an die AbiturientInnen: „Die Bildung, die Sie sich hier auf dem Weg zum Abitur erarbeitet haben, ist Ihr stärkstes Werkzeug, um die Welt um Sie herum zu verstehen und aktiv mitzugestalten“. Der von Isaac Asimov im Jahr 1980 beklagte „Kult der Ignoranz“ in den USA, der „Anti-Intellektualismus“, sei laut ihm durch die falsche Annahme genährt, dass Demokratie bedeuten würde, "Meine Ignoranz ist genauso viel wert wie Dein Wissen.“ Weit gefehlt! Es reiche nicht aus, nur „Meinungen und Überzeugungen zu haben“.

Nach dem von der Bigband, unter Mitwirkung von fünf AbiturientInnen, mit Verve vorgetragenen Stück „Feeling Good“, eine Ode an das positive Denken, folgte die Rede der diesjährigen Scheffelpreisträgerin Nienke Rudolph. Ihren Rückblick auf die vergangenen neun Jahre am MSG verband sie mit „Auf uns“ (A. Bourani), der Fußball-Hymne der WM 2014  – eine Hymne an das Leben, die Freundschaft und die gemeinsam verbrachte Zeit: „Denkt an die Tage, die hinter uns liegen. Wie lang wir Freude und Tränen schon teilen. Ein Hoch auf das, war vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt“. Die Realisierung der eigenen Träume nach dem Abitur sei möglich durch den Glauben an sich selbst, dann vor allem aber durch die Eltern und die Lehrkräfte, die „nicht nur die Werkzeuge und das Wissen vermittelt“, „sondern auch Werte und Orientierungshilfen mit auf den Weg gegeben“ hätten.

In dieser Haltung der Zuversicht bestärkte Dr. Gernert die AbiturientInnen in seiner Abiturrede, auch wenn das jahrzehntelang gültige „Fortschrittsversprechen“ heute obsolet geworden sei, das Mantra „immer mehr Wohlstand, immer mehr Konsum“ nicht mehr funktioniere. Zu dieser Entwicklung beitragen würden unter anderem der „wissenschaftlich nicht mehr zu bestreitende Klimawandel“ und zuletzt die Zerstörung der „europäischen Friedensordnung“ durch „Putins Überfall auf die Ukraine“. Dies alles führe zu einer zunehmenden Verunsicherung und bei einigen zu einer Flucht „ins Gestern“. Sie leugnen einfach die Erwärmung des Klimas und die zu erwartenden fatalen Folgen oder schreiben Wohlstandsverluste der Migration oder der EU zu“.

Ein solches Denken würde aber dem „Kenntnisstand unserer Abiturientinnen und Abiturienten, die am Gymnasium mannigfaltig reale Probleme behandelt haben“, nicht entsprechen. Sie hätten in der Kursstufe immer wieder Szenarien durchgespielt, um „Entwicklungen einzuschätzen, Strategien und Konzepte zu überprüfen oder für Veränderungspotenziale zu sensibilisieren“. Das sei „das Instrumentarium, um Zukunft positiv zu denken und letztlich zu gestalten“. Gerade das MSG, ein allgemeinbildendes Gymnasium, biete „mit seinem breiten Bildungsangebot ein belastbares Fundament für eine vielfältige Spezialisierung seiner Absolventinnen und Absolventen“; notwendig, um Zukunft zu gestalten in einer immer komplexer werdenden Welt. Das Abitur komme so nicht nur den AbiturientInnen zugute, sondern der Gesellschaft insgesamt.

Nach diesen ermutigenden Worten folgte die feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse, Preise und Belobigungen durch Dr. Gernert, der Vortrag des Songs „Skyfall“ durch den gesamten Abitur-Jahrgang, unterstützt durch die Bigband, und im Anschluss daran die sehr persönliche Übergabe von kleinen, oft kreativ gestalteten Geschenken an die Kurslehrer durch die AbiturientInnen.

 Ein wirklich rundum gelungener Abend nach dem Motto „Mission erfüllt – aber fragt nicht wie“.