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Vereinbarung zur Partnerschaft

Das Martin-Schleyer-Gymnasium Lauda-Königshofen vereinbart mit der Stadt Lauda-Königshofen eine Bildungspartnerschaft, um die Bestände des Heimatmuseums Lauda zu sichern und nachhaltig zu präsentieren.

Im Rahmen eines Themennachmittags „Heimatmuseum“ in der Aula des Martin-Schleyer-Gymnasiums Lauda, wurde von der Stadt Lauda-Königshofen und dem Martin-Schleyer-Gymnasium Lauda, vertreten durch Bürgermeister Dr. Braun und dem Schulleiter des MSG, Dr. Gernert, eine Bildungspartnerschaft beschlossen und als schriftliche Vereinbarung von beiden Seiten feierlich unterzeichnet – in Anwesenheit der Klassenstufe 11, der Seminarkurse „Heimatmuseum“ des vergangenen und des jetzigen Schuljahrs, Lehrerkollegen und dazu noch vieler Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins Lauda und weiterer interessierter Zuhörer.

In seiner Begrüßung betonte Dr. Gernert, dass der Wunsch der Stadt nach einer Kooperation in Bezug auf das Heimatmuseum, vorgetragen von Herrn Segeritz, ehemaliger Kollege, Stadtrat und Vorstandsmitglied im Heimat- und Kulturverein Lauda, von Anfang an seine Aufmerksamkeit gefunden hätte. Die Vorteile einer solchen Kooperation für die Schüler lägen auf der Hand, würden dabei doch Theorie und Praxis, große Geschichte und Regionalgeschichte, gewinnbringend miteinander verbunden. Auch für die Stadt biete der ganz andere Blick junger Menschen auf das Heimatmuseum, dessen Exponate, eine große Chance, dieses moderner und zeitgemäßer zu gestalten.

Bürgermeister Dr. Braun schloss sich in seinem Grußwort dieser positiven Einschätzung an, wenngleich er eingangs etwas provokant äußerte, dass die meisten Heimatmuseen, mit ihrer langen Geschichte seit dem 19. Jahrhundert, heute oft etwas aus der Zeit gefallen erscheinen. Was er aber bisher bei der Umgestaltung der Räume im Museum gesehen habe, habe ihn sehr beeindruckt. An die Schüler gewandt meinte er, dass es ihn außerordentlich freue, dass der Seminarkurs, „ auch im engen Austausch mit dem Heimat- und Kulturverein Lauda“, „die Herausforderung angenommen“ habe, „die Schau in unserem Heimatmuseum etwas mehr zu strukturieren und nunmehr auch medial erfahrbar zu machen“.

Erstes Ziel dieser Bildungspartnerschaft ist nämlich die Erarbeitung einer zeitgemäßen Präsentation der Bestände des Heimatmuseums Lauda durch Oberstufenschülerinnen und -schüler des MSG, im Unterrichtsformat Seminarkurs. Dieses Format ermöglicht mehr noch als der „normale“ Unterricht in den Oberstufenkursen die eigenständige Bearbeitung von Themen, die über den Bildungsplan hinausgehen. Darüber hinaus kann der Seminarkurs eingesetzt werden als eine der beiden mündlichen Abiturprüfungen. Zur Attraktivität des Formats Seminarkurs für Schüler tragen auch Exkursionen zu außerschulischen Lernorten bei und die intensive Begleitung der Arbeit durch die Lehrkraft.

Im vergangenen Schuljahr 2022/23 hatte die jetzt als Bildungspartnerschaft beschlossene Kooperation von Stadt und Gymnasium mit dem Seminarkurs „Heimatmuseum“ begonnen, unter der Leitung von zwei Geschichtslehrern des MSG, Frau Dr. Decker-Heuer und Herr Vollmer. Gemäß der Bildungsplanvorgabe „Demokratiebildung“ stand die damit verbundene Ausstellung in den bisher umgestalteten Räumen des Museums unter dem Titel Lauda im 20. Jahrhundert – Im Schatten von Diktaturen und im Licht der Demokratie. Stellvertretend für die anderen Schülerinnen und Schüler des Seminarkurses präsentierten beim Themennachmittag etwa Emily Derr und Helena Meissner ihre Arbeit bei der Neugestaltung der beiden Räume „Sudeten- und karpatendeutsche Heimatvertriebene“. Mit den von ihnen eigens verfassten Texten zur Geschichte dieser Vertreibung, auf Plakaten gedruckt, neu erstellten Karten, einem Sprachquiz und vor allem mit den von ihnen durchgeführten Zeitzeugeninterviews, in QR-Codes hinterlegt, haben sie diese beiden Museumsräume enorm aufgewertet. Gleiches gilt für den Eisenbahnerraum, dessen arbeitsintensive, sehr gelungene Umgestaltung Lucas Müller, im Vergleich von „Vorher – Nachher“, vorstellte. Mit einem, die Wände füllenden Zeitstrahl, konnte er sehr gut die Bedeutung von Lauda als Eisenbahnerstadt seit dem 19. Jahrhundert hervorheben. Dem bisher etwas vernachlässigten Schmuckstück des Raums, dem „Stellwerk“, hatte er mit einem selbst programmierten, interaktiven Element neues Leben eingehaucht. Einen virtuellen Rundgang durch die neugestalteten Räume des Heimatmuseums ermöglicht der durch den Schüler Johannes Geiger erstellte, sehr ansprechende Trailer, der ebenfalls beim Themennachmittag vorgestellt wurde und jetzt auf der Homepage der Stadt Lauda-Königshofen aufgerufen werden kann. Im Anschluss an den Themennachmittag gab es dann auch die Möglichkeit, die neugestalteten Räume im Heimatmuseum selbst in Augenschein zu nehmen, was viele angesichts der momentanen Schließung des Museums für die Öffentlichkeit gerne in Anspruch nahmen.

Mehr Infos zum Heimatmuseum Lauda erhalten alle Interessierten auf der Homepage der Stadt Lauda-Königshofen. Dort ist auch das von den Schülern gestalteteTrailervideo des Museums abrufbar.

zur Homepage der Stadt Lauda-Königshofen